@fire entwic­kelte zusam­men mit Rosen­bauer ein Einsatz­fahr­zeug mit multi­funk­tio­na­lem, zwei­tei­li­gem Wech­se­lauf­bau der unabhän­gig vom Träger­fahr­zeug für rasche inter­na­tio­nale Hilfe auch luft­ver­la­de­fähig ist und vor Ort als Shel­ter, als Rettungs­ze­lle oder zum Trans­port von Perso­nen und Ausrüs­tung genutzt werden kann – genannt OSIRAS (Abkür­zung für „ordnance shel­ter for inter­ven­tion rescue and ambu­lance skid“).

OSIRAS Fahr­zeug­kon­zept

Der Prototyp der Kabine wurde 2010 auf der Messe Inters­chutz in Leip­zig und das Konzept mit Fahr­zeug auf dem Wipfel­feuer 2013 in Klei­nostheim dem Fach­pu­bli­kum präsen­tiert. Seit­dem hat der Aufbau zahl­rei­che Einsätze, Übun­gen sowie Tests­te­llun­gen absol­viert. Auf der Inters­chutz 2015 in Hanno­ver konnte auf dem @fire-Stand dann das Vorse­rien­mo­dell dem Fach­pu­bli­kum präsen­tiert werden.

Dabei sind neben einer ausführ­li­chen Analyse der Tests auch die Erfah­run­gen aus den letz­ten Erdbe­be­nein­sätzen einge­flos­sen. Wieder hat sich gezeigt, dass der Trans­port von Rettungs­teams und deren Ausrüs­tung vor Ort nur mit erhe­bli­chen Zeit­ver­lus­ten möglich war. Die Vorhal­tung eige­ner allrad­ge­trie­be­ner RTW ist alleine aus Kosten­grün­den nicht dars­tell­bar und setzt auch Flug­zeuge mit großen Trans­port­frach­träu­men voraus, die wiede­rum einen erhe­bli­chen Aufwand in der Logis­tik erfor­dern. Außer­dem ist nicht immer gewähr­leis­tet, dass diese Trans­port­mas­chi­nen auch landen können, denn z. B. in Nepal wurde aufgrund der Zers­tö­rung auf 30 t Lande­ge­wicht begrenzt. OSIRAS muss daher als Selbst­fah­rer weite­rent­wic­kelt werden.

OSIRAS im WFF Einsatz

Durch eine einfa­che Montage einer Achs-Deich­sel­kom­bi­na­tion kann OSIRAS mittler­weile auch als Anhän­ger verwen­det werden. Getrennt lassen sich der obere Teil auf einem Pick Up für den Manns­chafts­trans­port und der untere Teil als Anhän­ger für die Ausrüs­tung verwen­den. Für eine Verle­gung vom Flug­platz ins Einsatz­ge­biet ließen sich so die Manns­chaft und die Ausrüs­tung mit einem einzi­gen Fahr­zeug transportieren.

Die Hoch­was­ser­la­gen der letz­ten Jahre haben gezeigt, dass OSIRAS auch als Außen­last­behäl­ter an Hubs­chrau­bern zur Rettung von Perso­nen geeig­net sein könnte. Eine Masters­tu­die­nar­beit an der Bundes­wehr-Univer­si­tät in Neubi­berg bei München wurde mittler­weile durch­ge­führt um diese Anwen­dung zu unter­su­chen. Ziel ist es zukün­ftig Perso­nal mit Gerät in unweg­sa­men Gebie­ten zu flie­gen oder Perso­nen evakuie­ren zu können, auch in Gebie­ten, in denen der Hubs­chrau­ber nicht mehr landen kann.

Diese erwei­ter­ten Anwen­dun­gen sind Ziele der nächs­ten Jahre. Das erfor­dert leider viel Geld für Tests zur Zerti­fi­zie­rung als Außen­last­mo­dul und als Selbst­fah­rer sowie zur Beschaf­fung von ersten Einheiten.

Weite­rent­wic­klung

Nach­dem in den vergan­ge­nen Jahren gute Erfah­run­gen mit dem ersten OSIRAS-Projekt gesam­melt wurden, wurde in 2017 das Projekt weite­rent­wic­kelt und in Zusam­me­nar­beit mit den Fach­be­rei­chen Mana­ge­ment und Logis­tik und USAR neu aufges­tellt. Hinter der „gelben Kiste“ steht die Idee, abhän­gig von den Erfor­der­nis­sen, einen leicht trans­por­tier­ba­ren Wech­se­lauf­bau zu haben, der von den Einsatz­kräf­ten vor Ort flexi­bel zu nutzen ist.

Einsatz­lei­tung
OSIRAS Contai­ner auf einer Übung

Gemein­sam mit eini­gen Part­nern wurden die ersten Erfah­run­gen ausge­wer­tet und es wurde ein erwei­ter­tes Konzept entwic­kelt. Dabei stand neben der Entwic­klung einer modi­fi­zier­ten Box auch eine umfan­grei­che Überar­bei­tung und Beschaf­fung der Auss­tat­tungs­mö­glich­kei­ten für den Einsatz in inter­na­tio­na­len Struk­tu­ren im Vordergrund.

Dank der groß­zü­gi­gen Unters­tützung der HILTI Foun­da­tion, konn­ten die Beschaf­fun­gen auch umfas­send getä­tigt werden. So stehen @fire jetzt auch in dem Zusam­menhang wich­tige Ausrüs­tungs­gens­tände zur Verfü­gung. Auch hier bewährte sich die gute Orga­ni­sa­tionss­truk­tur in den beiden Fach­be­rei­chen, sodass ein eigens­tän­di­ges Projekt­team gute Arbeit geleis­tet hat.

Contai­ner als Transportmöglichkeit
Contai­ner als Einsatzleitung