Austausch zu Vege­ta­tions­brand­ma­na­ge­ment / Zusam­me­nar­beit von DFV und @fire

Berlin/Brück – Feuer mit Feuer bekämp­fen – wie geht das ? Das Konzept des takti­schen Feue­rein­satzes – also die kontrol­lierte Nutzung von Feuer zur Brand­bekämp­fung und als präven­tive Maßnahme in der Vege­ta­tions­brand­bekämp­fung – ist in Ländern wie Spanien oder den USA seit Jahr­zehn­ten etabliert. In Deut­schland hinge­gen gibt es bisher keine stan­dar­di­sier­ten Verfah­ren oder Ausbil­dung­sricht­li­nien für diesen Ansatz. Ein wegwei­sen­der Work­shop hatte daher das Ziel, Einsatzmö­gli­ch­kei­ten, Gren­zen und Grund­vo­raus­set­zun­gen des takti­schen Feuers für deutsche Feuer­weh­ren zu analy­sie­ren und eine Grund­lage für zukünf­tige Empfeh­lun­gen zu schaf­fen. Auf Einla­dung des Deut­schen Feuer­wehr­ver­bandes (DFV) und orga­ni­siert durch den Verein für Vege­ta­tions­brand­bekämp­fung @fire kamen rund 25 Fachleute der Feuer­wehr aus ganz Deut­schland in der Fläming-Kaserne in Brück (Bran­den­burg) zusam­men, um über die Nutzung und Imple­men­tie­rung von Feuer­tak­ti­ken im Vege­ta­tions­brand­ma­na­ge­ment zu beraten.

Inter­na­tio­nale Exper­tise aus Spanien berei­cherte die Diskussion

Eröff­net wurde der Work­shop von Jan Südmer­sen, Vorsit­zen­der von @fire, gemein­sam mit dem Komman­dan­ten des Trup­penü­bung­splatzes Lehnin, Major Chris­tian Matera. Matera betonte insbe­son­dere die bereits einige Jahre andauernde zivil-militä­rische Zusam­me­nar­beit mit @fire auf dem Trup­penü­bung­splatz. Ein beson­deres High­light des Work­shops war der Austausch mit zwei Fachleu­ten der kata­la­ni­schen Spezia­lein­heit GRAF, die eigens aus Spanien ange­reist waren. GRAF beschäf­tigt sich seit mehr als 30 Jahren mit präven­ti­ven und takti­schen Feue­reinsät­zen ; die wissen­schaft­li­chen und praxi­so­rien­tier­ten Erkennt­nisse sind für Deut­schland wert­voll. Die teil­neh­men­den Fachleute aus Deut­schland bilde­ten das breite Spek­trum des Themas ab : Frei­willige Feuer­wehr, Beruf­sfeuer­wehr, Bundes­wehr­feuer­wehr, Landes­feuer­wehr­schu­len und auch verschie­dene Katastrophenschutzorganisationen.

Ergeb­nisse des Work­shops : Meilen­stein für deut­schen Feuerwehrsektor

Während des dreitä­gi­gen Work­shops arbei­te­ten die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer in Arbeits­grup­pen und disku­tier­ten anhand diver­ser Fach­vor­träge über verschie­dene Aspekte des takti­schen Feuers. Beson­ders im Fokus stan­den dabei recht­liche und opera­tive Rahmen­be­din­gun­gen für den Einsatz von takti­schem Feuer in Deut­schland, Mögli­ch­kei­ten der Ausbil­dung und Stan­dar­di­sie­rung sowie Erfah­run­gen aus dem Ausland und deren Über­trag­bar­keit auf Deut­schland. Die Ergeb­nisse des Work­shops wurden von allen Betei­lig­ten als sehr produk­tiv und wegwei­send bewer­tet. Auf Basis der erar­bei­te­ten Inhalte wird nun eine Fachemp­feh­lung für den Deut­schen Feuer­wehr­ver­band erstellt und unter https://​www​.feuer​wehr​ver​band​.de/​f​a​c​h​l​i​c​h​e​s​/​a​k​/​a​k​-​w​a​l​d​b​r​a​nd/ veröffentlicht.

Der Weg zur Stan­dar­di­sie­rung takti­scher Feue­reinsätze in Deutschland

Die Arbeits­grup­pen werden auch nach dem Work­shop weiter aktiv blei­ben, um die Syste­ma­tik und Inhalte der Fachemp­feh­lung weiter auszuar­bei­ten. Mit dem erfol­grei­chen Abschluss des Work­shops wurde jedoch bereits ein wesent­li­cher Grund­stein für die zukünf­tige Inte­gra­tion takti­scher Feue­reinsätze in Deut­schland gelegt. Die Vertre­ter des Deut­schen Feuer­wehr­ver­bandes und von @fire sowie alle Betei­lig­ten zeig­ten sich hoch­zu­frie­den mit den Ergeb­nis­sen und der inten­si­ven Zusam­me­nar­beit. Die gewon­ne­nen Erkennt­nisse und das inter­na­tio­nale Exper­ten­wis­sen werden dazu beitra­gen, die Wald- und Vege­ta­tions­brand­bekämp­fung in Deut­schland lang­fris­tig weiter­zuent­wi­ckeln und zu professionalisieren.