Für die Erpro­bung in der Vege­ta­tions­brand­be­kämp­fung stellt Alpha Robo­tics der inter­na­tio­na­len Hilf­sor­ga­ni­sa­tion @fire einen taktis­chen Einsatz­ro­bo­ter zur Verfü­gung. Mit dem Fokus auf die Brand­be­kämp­fung in muni­tions­be­las­te­ten Flächen im autar­ken offen­si­ven und defen­si­ven Einsatz soll der Alpha Wolf R1 umfan­greich getes­tet und Konzepte entwic­kelt werden.

Vege­ta­tions­brände auf muni­tions­ver­seuch­tem Gelände stellen die Feuer­weh­ren immer wieder vor Heraus­for­de­run­gen. Ein Zugang zu den Brandher­den ist oftmals nicht möglich und die Einsatz­kräfte müssen sich meist mit hohem Sicherheitsabs­tand auf den Aufbau von Riegels­te­llun­gen begrenzen.

Der größte Wald­brand in Mecklen­burg-Vorpom­mern seit 1934 brach 2019 während der Hitze­we­lle in Europa 2019 auf dem ehema­li­gen Trup­pe­nü­bungs­platz Lübtheen aus. Der Brand hatte eine Ausdeh­nung von 944 Hektar. Der Land­kreis rief den Katas­trophen­fall aus. Zeit­weise waren mehr als 3000 Einsatz­kräfte aus mehre­ren Bundes­län­dern im Einsatz. Mehrere angren­zende Dörfer mit insge­samt mehr als 700 Einwoh­nern wurden evakuiert. Die Bundes­wehr stellte Räum- und Berge­pan­zer, um Schnei­sen zu schla­gen und Feuer­wehr­leu­ten einen siche­ren Zugang zu den muni­tions­ver­seuch­ten Flächen zu ermöglichen.

Neben Feuer­lösch­pan­zern bieten Lösch- und Einsatz­ro­bo­ter, wie der Alpha Wolf R1, bei solchen Lagen eine Einsatz­mö­glich­keit für die Feuer­wehr. Die Wald­bran­dex­per­ten von @fire werden in den kommen­den zwei Jahren den Einsatz des Robo­ters erpro­ben und Konzepte entwic­keln, wie dieser sinn­voll einge­setzt werden kann – auch im Verbun­dein­satz mit Unman­ned Aerial Vehi­cle (UAV), also Drohnen. 

Der Alpha Wolf R1 wurde entwic­kelt, um Feuer­weh­ren nachhal­ti­gen Schutz bei risi­ko­rei­chen Aufklä­rungs-, Siche­rungs- und Löschak­ti­vi­tä­ten zu gewäh­ren. Voll ausges­tat­tet verfügt er über vier statis­che Fahr­trich­tungs­ka­me­ras, zwei zusätz­li­che dyna­mis­che Kame­ras für Normal- und Wärme­bil­dü­ber­tra­gung, eine Turm­ka­mera, Press­luftsys­tem zur Reini­gung der Kame­ras, 12 LED-Schein­wer­fer, Redun­dante System­füh­rung, bis zu 2.000 l/min bei 10 bar Wasser oder Wasser-Schaum­mit­tel-Gemisch. Die Wurf­weite beträgt hier­bei 65 Meter bei Wasser und 45 Meter bei Schaum. Zudem leis­tet er rund 3,5 Tonnen Zugkraft im Anhän­ger­be­trieb und verfügt über eine Seil­winde mit einer Zugkraft von 1,7 Tonnen. Mit der ausfahr­ba­ren Krallens­tütze wird für die hier­für notwen­dige Trak­tion gesorgt. Zu den weite­ren Featu­res gehö­ren eine Anhän­ger­kup­plung, ein Robo­ter­ma­ni­pu­la­tor mit Raman-Spek­tro­me­ter zur Gefahrs­toff­de­tek­tion und ein Hohl­rah­men mit Ausbring­dü­sen zum Selbs­ts­chutz. Der taktis­che Einsatz­ro­bo­ter Alpha Wolf R1 wird vor allem an den Orten einge­setzt, die für mens­chli­che Einsatz­kräfte nur schwer oder unter Einsatz ihres Lebens erreich­bar sind.