Die Feuer­weh­ren aus Bonn, König­swin­ter und Lever­ku­sen sind mit ihrer hierauf spezia­li­sier­ten gemein­sa­men Einheit zur Hilfe bei den Wald­brän­den in Grie­chen­land ange­for­dert. Vier Fach­be­ra­ter der Hilf­sor­ga­ni­sa­tion @fire mit inter­na­tio­na­ler Einsat­zer­fah­rung in der Vege­ta­tions­brand­bekämp­fung beglei­ten den Feuerwehreinsatz.

Auf Grund der aktuel­len Situa­tion in Grie­chen­land war über die Europäische Union ein ents­pre­chendes Hilfeer­su­chen auch an die Bundes­re­pu­blik Deut­schland gerich­tet worden. Von dort wurde unter ande­rem die Hilfe des vom Land NRW gemel­de­ten Wald­brand­mo­duls ange­bo­ten. Am Sonn­tag­mor­gen ist die Einheit in Rich­tung Athen ausgerückt. Zwei Führung­skräfte der Feuer­wehr Bonn sind am Montag als Voraus­kom­mando nach Grie­chen­land geflo­gen mit der Aufgabe, im Austausch mit den loka­len Behör­den vor Ort den konkre­ten Einsatz abzustimmen.

Der aus 57 Kräf­ten und 19 Fahr­zeu­gen beste­hende Konvoi glie­dert sich in 48 haupt- und ehre­namt­liche Feuer­wehr­kräfte der Feuer­weh­ren Bonn, König­swin­ter und Lever­ku­sen sowie vier im Bereich der Versor­gung tätige Helfer der Bonner Hilf­sor­ga­ni­sa­tio­nen. Die auf Vege­ta­tions­brand­bekämp­fung und Trüm­mer­ret­tung spezia­li­sierte deutsche Hilf­sor­ga­ni­sa­tion @fire, die welt­weite Nothilfe nach verhee­ren­den Natur­ka­tas­tro­phen leis­tet, unterstützt die Feuer­weh­ren aus dem Rhein­land mit einem Trupp « Siche­rheit und Taktik ». Dieser Trupp besteht aus vier Führung­skräf­ten, die über eine umfan­greiche und mehr­jäh­rige Ausbil­dung in der Vege­ta­tions­brand­bekämp­fung sowie inter­na­tio­nale Einsat­zer­fah­rung verfü­gen. Ihre Aufga­ben sind insbe­son­dere die Fach­be­ra­tung hinsicht­lich der Einsatz­tak­tik, die Siche­rung der Einsatzs­telle (Lookout), die Erkun­dung und das Mapping für die Einsatz­lei­tung sowie falls nötig der taktische Nutzfeuereinsatz.

Es handelt sich um den ersten Einsatz des 2019 von den Feuer­weh­ren aus Bonn, König­swin­ter und Lever­ku­sen gemein­sam gebil­de­ten Wald­brand­mo­duls. Die auf die Bekämp­fung von Vege­ta­tions­brän­den spezia­li­sierte Einheit kann über das Europäische Katas­tro­phen­schutz­ver­fah­ren inne­rhalb der Europäi­schen Union für Hilf­seinsätze ange­for­dert werden. Solch eine GFFF-V (Ground Forest Fire Figh­ting using Vehicles - Boden­ge­bun­denes Wald­brand­bekämp­fung­smo­dul mit Fahr­zeu­gen) besteht aus vier gelän­defä­hi­gen Lösch­fahr­zeu­gen, einer Führungs- sowie einer Versorgungseinheit.

Das Eintref­fen der Kräfte ist unter Nutzung des Land- und Wasser­weges Mitte der Woche im Groß­raum Athen zu erwar­ten. Dort soll dann voraus­sicht­lich auch der Einsatz statt­fin­den. Nach einer Woche vor Ort ist die Rück­fahrt in das Rhein­land geplant.

Die Hilf­sor­ga­ni­sa­tion @fire steht derweil mit spezia­li­sier­ten Kräf­ten für weitere Anfor­de­run­gen - auch aus ande­ren betrof­fe­nen Ländern - zur Verfü­gung. Im Hinblick auf die Bekämp­fung von Wald- und Vege­ta­tions­brän­den bein­hal­ten die Kernfä­hig­kei­ten von @fire im Schwer­punkt die Fähig­kei­ten eines GFFF-Moduls (Ground Forest Fire Figh­ting - Wald­brand­bekämp­fung am Boden). Im Speziel­len für den Einsatz im südeu­ropäi­schen Mittel­meer­raum verfügt unsere Hand­crew über folgende Fähig­kei­ten : Das manuelle Anle­gen von Brand­sch­nei­sen in schwer zugän­gli­chem Gelände durch speziell ausge­bil­dete Einsatz­kräfte über große Distan­zen. Den Schutz von Gebäu­den durch ents­pre­chende inter­na­tio­nal ange­wen­dete Taktiken/Techniken und vorbe­rei­tende Maßnah­men, wie z. B. Entfer­nung brenn­ba­rer Vege­ta­tion im nahen Umfeld. Das Sichern und Halten von Brand­sch­nei­sen u. a. durch den takti­schen Einsatz von kontrol­lier­ten Vorfeuern durch geschultes und erfah­renes Perso­nal, um vor allem große Brände zu stop­pen. Schlauch­ma­te­rial, Pumpen und Ausrüs­tung, um die direkte Brand­bekämp­fung mit Wasser in schwie­ri­gem Gelände durch­zufüh­ren. Sowie ein Luft­be­we­gliches schnelles Einsatz­team (Team Phönix), welches in Zusam­me­nar­beit mit einem Hubschrau­ber die Brand­bekämp­fung aus der Luft, sowie am Boden durchfüh­ren kann. Die Hubschrau­ber werden durch Mitglied­sun­ter­neh­men des Medi­zi­ni­schen Katas­tro­phen-Hilf­swerk Deut­schland e.V gestellt. Die Einsatz­kräfte sind vorbe­rei­tet und ausgerüs­tet für einen Daue­rein­satz von mindes­tens sieben Tagen, größ­ten­teils autark von örtli­cher Infras­truk­tur und Logistik.