Während dem diesjährigen Fire Camp stand neben kleineren Aktionen und Ausflügen die Fortbildung der Mitglieder im Vordergrund. Hierzu wurde der Einsatz von Nutzfeuer in großem Maßstab und unter realen Bedingungen auf dem nahegelegenen Truppenübungsplatz trainiert. Durch das Nutzfeuer konnte präventiv die vorhandene Brandlast auf den ausgewählten Flächen entfernt werden, um die stetige Gefahr von Vegetationsbränden im aktiven Betrieb auf dem Truppenübungsplatz zu verringern. Zeitgleich konnten hierdurch die Fähigkeiten der Mitglieder zur Bekämpfung von Vegetationsbränden ausgebaut und vertieft werden.
Im Vorfeld erfolgte hierfür eine mehrwöchige Vorbereitungs- und Planungsphase, zusammen mit der Kommandantur des Truppenübungsplatzes und der Leitung der Bundeswehrfeuerwehr vor Ort, um einen reibungslosen und sicheren Ablauf zu garantieren. Teil der Vorbereitung waren Simulationen des Brandverhaltens unter Anpassung diverser wetterabhängiger Parameter. Hierfür haben speziell in den USA und Europa ausgebildete Führungskräfte sowohl die Planung, Simulation, als auch die fachliche Leitung während der Durchführung der Übung übernommen.
Während der Übung wurden zunächst die Haltelinien durch den Einsatz von Nutzfeuer im Zusammenspiel mit Pump-and-Roll kontrolliert verbreitert, um ein späteres Überspringen des Feuers zu verhindern. Hierbei handelt es sich um ein sogenanntes „Burn-Out“, sprich das Ausbrennen der Vegetation. Dies ist eine Technik, die insbesondere bei Großwaldbränden oder Bränden in munitionsbelasteten Bereichen durch die Spezialkräfte von @fire angewendet werden kann. Als weitere Sicherheitsvorkehrung standen während der Übung mehrere Haltemannschaften zur Verfügung, deren einzige Aufgabe es ist, einen Feuerübersprung oder Flugfeuer zu bekämpfen. Die Haltemannschaften setzten sich dabei aus Bundeswehrfeuerwehr und @fire zusammen. Auch die permanente Wetterüberwachung war während der Übung unerlässlich. So mussten sich die wetterbedingten Parameter jederzeit in den durch die Simulation errechneten Grenzbereichen befinden.
Im zweiten Schritt erfolgte dann das kontrollierte Brennen (Prescribed Burn) der Fläche. Die Intensität wurde hierbei durch ein streifenweise entzündetes Mitwindfeuer gesteuert. Dabei werden die entzündeten Fronten stets auf den bereits verbrannten Bereich gelenkt, wodurch keine weitere Ausbreitung mehr möglich ist. Es darf hierbei nicht unerwähnt bleiben, dass der Einsatz von Löschwasser zur Bekämpfung von Übersprüngen und Spotfeuern während dem gesamten Zeitraum nicht benötigt wurde.
Nicht zu vernachlässigen ist die korrekte und umfangreiche Durchführung von Nachlöscharbeiten. Hierzu wurden mehr als 10 Stunden investiert, um sicherzustellen, dass es zu keinem erneuten Entfachen eines Brandes oder Funkenflugs durch heiße Glutnester kommt. Nach einem anstrengenden Übungstag wurde hierfür auch noch ein rund 350 Meter langer Wundstreifen mit mehreren Handwerkzeugen angelegt, um zu gewährleisten, dass es über Nacht zu keinem Feuerübersprung im Falle eines Aufflammens kommt.
Die Übung sorgte auch extern für Interesse. So waren Vertreter des Bundesforstes mit Referendaren aus Niedersachsen vor Ort und informierten sich dabei über die Möglichkeiten und den Ablauf eines Nutzfeuereinsatzes und die getroffenen Brandschutzmaßnahmen. Auch der Landesfeuerwehrverband Brandenburg e. V. - vertreten durch seine drei Vizepräsidenten Frank Kliem, Jan von Bergen und Daniel Brose - informierte sich auf dem Truppenübungsplatz detailliert über @fire als Hilfsorganisation, die Einsatz- und Ausbildungsmöglichkeiten sowie die durchgeführte Veranstaltung.
Im Zeitraum der Nachlöscharbeiten kam es zu einem Realeinsatz in der Gemeinde Kloster-Lehnin, zu welchem ein kleiner Teil der Mannschaft, inklusive Unimog und ELW, abrückte. Die gesamte Aktion war nur durch die Beteiligung einer Vielzahl an Parteien möglich. Hier bedanken wir uns recht herzlich bei Frau Oberstleutnant Klingler sowie Herr Kloss dem Leiter der Bundeswehrfeuerwehr und seinem Stellvertreter Herr Riemer, für die tolle Zusammenarbeit und dem entgegengebrachten Vertrauen. Ebenfalls Bedanken wir uns bei der Gemeinde Kloster Lehnin und dem Kreisbrandmeister sowie der Leitstelle Brandenburg. Auch unser Fördermitglied JoLa Rent hat uns während der gesamten Aktion mit Fahrzeugen, Logistik und Verpflegung tatkräftigt unterstützt. Wir freuen uns bereits auf die zukünftige Zusammenarbeit mit allen Beteiligten sowie auf die neu geknüpften Kontakte.