Die Wald­brände in Los Ange­les zeigen aktuell die verhee­ren­den Auswir­kun­gen des Klima­wan­dels. Seit einem drei­vier­tel Jahr hat es in der Region rund um Los Ange­les kaum gereg­net, die Wälder sind völlig ausge­trock­net und leicht entflamm­bar. Hinzu kommen die für diese Jahres­zeit typis­chen Santa-Ana-Winde, die mit Gesch­win­dig­kei­ten von bis zu 160 km/h über das Land fegen. Diese star­ken Winde tragen bren­nen­des Mate­rial über hunderte Meter hinweg und lassen soge­nannte Flug­feuer ents­tehen, die problem­los Auto­bah­nen, Flüsse oder andere vege­ta­tions­freie Feuersch­nei­sen über­win­den können.

Feuer­weh­ren kämp­fen gegen die Heraus­for­de­run­gen des Wildland-Urban-Interface

In den hüge­li­gen Regio­nen der Stadt stoßen Stadt­teile unmit­tel­bar an ausge­dörrte Wald­ge­biete – eine gefähr­li­che Kons­te­lla­tion, die Feuer­wehr und Bevöl­ke­rung glei­cher­maßen vor enorme Heraus­for­de­run­gen stellt. Dieser Über­gangs­be­reich, bekannt als Wild­land-Urban-Inter­face (WUI), gehört zu den kritischs­ten Zonen im Kampf gegen Wald­brände. Die extreme Troc­kenheit der Vege­ta­tion in Kombi­na­tion mit brenn­ba­rem Mate­rial wie Garten­mö­beln, Spiel­zeug oder Sonnens­chir­men in den Gärten der Anwoh­ner bietet den Flam­men reichlich Nahrung.

In den Verei­nig­ten Staa­ten erhal­ten Bürger hilfrei­che Leit­fä­den und Empfeh­lun­gen, um sich besser auf Vege­ta­tions­brände vorzu­be­rei­ten. Wer um sein Haus herum weder Bäume noch Büsche pflanzt und beis­piels­weise troc­ke­nes Laub regel­mäßig entfernt, hat im Fall eines Wald­brands größere Chan­cen von den Flam­men vers­chont zu werden. Doch ange­sichts der unbe­re­chen­ba­ren Dyna­mik und Inten­si­tät der aktue­llen Brände stoßen auch diese Maßnah­men an ihre Gren­zen. Zudem ist es jedem selbst über­las­sen die Empfeh­lun­gen umzusetzen.

Wasserk­nappheit und starke Winde: Lösch­flug­zeuge und Hubs­chrau­ber können kaum helfen

Trägt der Wind Funken in die bebau­ten Berei­che, brennt es auch dort unaufhal­tsam. Für die Feuer­wehr wird es dann zum Kraf­takt, einzelne Gebäude zu vertei­di­gen – ein Einsatz, der in Fach­krei­sen nüch­tern als “Objekt­ver­tei­di­gung” bezeich­net wird, für die Betrof­fe­nen jedoch ein Kampf um Exis­ten­zen und auch um Mens­chen­le­ben bedeutet.

Aktuell gera­ten in der Region um Los Ange­les ganze Straßen­züge in Brand, und das Wasser für die Lösch­züge der Feuer­weh­ren ist aufgrund der Troc­kenheit knapp. Die star­ken Winde machen eine Unters­tützung durch Lösch­flug­zeuge und -hubs­chrau­ber fast unmö­glich. Das vers­chärft die Situa­tion enorm.
Die Wald­brand­lage in Los Ange­les verdeutlicht deshalb einmal mehr, wie ents­chei­dend Vorsorge und eine umfas­sende Stra­te­gie im Umgang mit Vege­ta­tions­brän­den sind.

Die Sicherheit von Mens­chen und Natur bleibt eine drin­gende Aufgabe, die gemein­sa­mes Handeln erfordert.