Perso­na­laus­tausch in der Hochwas­ser­re­gion in Bosnien: Ein zwei­tes Team der Hilf­sor­ga­ni­sa­tion @fire hat am Woche­nende die Fluthel­fer abgelöst, die in Bijel­jina, Samac und Odzak sieben Tage lang der Bevöl­ke­rung Hilfe geleis­tet hatten. Das Wasser zieht sich nur lang­sam zurück und macht die gewal­ti­gen Schä­den sicht­bar. Einige Orts­chaf­ten stehen noch immer unter Wasser und warten seit der Flut verge­blich auf Hilfe.

„Noch drei Tage vor unse­rer Ankunft im ostbos­nis­chen Bijel­jina stand das Wasser noch rund 1,5 Meter hoch in der gesam­ten Stadt“, beri­ch­tet Irakli West vom ersten @fire-Team nach seiner Rück­kehr am Sams­tag. Das Wasser zieht sich nur lang­sam zurück und macht die gewal­ti­gen Schä­den sicht­bar. „Die Mens­chen waren wirklich froh, dass wir da waren. Sie warten seit der Flut verge­blich auf Hilfe“, beri­ch­tet West.

Das siebenköp­fige Team vom @fire unterstützte am Diens­tag und Mittwoch zunä­chst auf Anfor­de­rung der Hilf­sor­ga­ni­sa­tion „Help - Hilfe zur Selbsthilfe e.V.“ die örtli­che Feuerwehr in Bijel­jina. Nach­dem sich das Wasser größ­ten­teils aus der Stadt zurück­ge­zo­gen hatte, waren noch zahl­rei­che Keller unter Wasser. Mit mehre­ren Hoch­leis­tungs­pum­pen konnte die @fire-Fluthelfer zahl­rei­chen Einwoh­nern helfen. Zwei Orts­chaf­ten, die noch größ­ten­teils unter Wasser stehen und Hilfe­leis­tung­ser­su­chen an @fire geri­ch­tet hatten, wurden am Donners­tag und Frei­tag erkun­det, um die Arbeit des zwei­ten @fire-Teams vorzubereiten.

„Proble­ma­tisch ist, dass beide Regi­o­nen noch nicht ausrei­chend erkun­det wurden“, erklärt Team­lei­ter Irakli West. „Für die inter­na­ti­o­nale Hilfe ist ein quali­fi­zi­er­tes Lage­bild wich­tig, um die Hilfe koor­di­ni­e­ren zu können.“ Die beiden Orts­chaf­ten stehen immer noch teils zwei Meter hoch unter Wasser. Einen Lager­be­ri­cht reich­ten die @fire-Helfer nach ihrer Erkun­dung an die UN weiter. So können inter­na­ti­o­nale Hilf­sor­ga­ni­sa­ti­o­nen ihre Hilfe besser koordinieren.

Das siebenköp­fige Team machte sich am Sams­tag nach ihrem einwö­chi­gen Einsatz mit zahl­rei­chen blei­ben­den Eindrüc­ken wieder auf den Heimweg. „Die Bevöl­ke­rung ist drin­gend auf die inter­na­ti­o­nale Hilfe angewi­e­sen. Die örtli­chen Kräfte können das gewal­tige Ausmaß der Flut­ka­tas­trophe nicht alleine bewäl­ti­gen“, resü­mi­ert West. Durch die anhal­ten Über­flu­tun­gen kommt es außer­dem zu einem enor­men Anstieg von Mücken und Moski­tos. Auch Schlan­gen­bisse häufen sich. Zudem ist mit einer Verun­rei­ni­gung des Trinkwas­sers zu rech­nen, da Tier­ka­da­ver vergra­ben wurden.

Ein zwei­tes @fire-Team über­nimmt nun die Arbeit in der Region Odzak und Samac. Das fünfköp­fige Team nahm am Woche­nende bereits weitere detail­li­erte Lage­er­kun­dun­gen vor, sprach mit den örtli­chen Behör­den und koor­di­ni­erte erste Hilfs­li­e­fe­run­gen. „Es ist wich­tig heraus­zu­fin­den, was die Mens­chen in der Region Hilfe benö­ti­gen“, erklärt Patrick Barth, Team­lei­ter des zwei­ten @fire-Teams. So besu­ch­ten die Fluthel­fer auch das örtli­che Kran­ke­nhaus, die Notun­ter­kunft und nahm Kontakt mit ande­ren deuts­chen Hilf­sor­ga­ni­sa­ti­o­nen, wie dem THW, dem ASB, der Arche Nova und Apothe­kern ohne Gren­zen auf, die eben­falls in der Region im Einsatz sind.

Beson­ders benö­ti­gen die Mens­chen in der Region derzeit Desin­fek­ti­ons­s­chutz, Hygi­e­ne­ar­ti­kel, Mückens­chutz und Geräts­chaf­ten für die Aufräu­mar­bei­ten, wie Schau­feln, Schub­kar­ren, Besen und Pumpen. Die Mens­chen kehren mit dem lang­sam sinken­den Wasser­pe­gel teilweise wieder in ihre Häuser zurück und begin­nen mit den Aufräu­mar­bei­ten. Daher wurde vom zwei­ten Team auch Erkun­det, wo man in den nächs­ten Tagen Unterstüt­zung beim Auspum­pen von Kellern leis­ten kann.

Während am Montag ein weite­res Team von @fire mit weite­rer Ausrüs­tung und ersten Hilfsgü­tern in die Katas­trophen­re­gion star­tet, steht der Einsatzs­tab in Deuts­ch­land auch in engem Kontakt mit mehre­ren Part­nerhilf­sor­ga­ni­sa­ti­o­nen, um die benö­tig­ten Hilfsgü­ter auftrei­ben und in die Region brin­gen zu können.