Nach­dem das Hochwasser schon einige Tage lang den Süden Deutschands im Griff hatte, erre­ichte @fire die Anfrage des befre­un­de­ten THW-Ortsver­ban­des aus Lüchow. Es wurde nach eini­gen unter­stützen­den Kräften gefragt, da von einem langen und schw­er­wiegen­den Hochwasser­ereig­nis auszuge­hen war.

Schnell war die Entschei­dung gefallen, die befre­un­dete THW-Einheit zu unter­stützen. Die ersten @fire-Kräfte trafen am 5. Juni morgens im Land­kreis Lüchow-Dannen­berg ein. Der Einsatza­uf­trag lautete „Sicherung eines etwa 60 km langen Deich­ab­schnittes mit 26 Millio­nen Sandsäcken“.

Daher wurden von Mittwoch bis Sonntag täglich in Gorleben Tausende von Sand­säcken per Hand befüllt und auf Palet­ten gesetzt, um diese dann zur Verstärkung der Deiche aufset­zen zu können. Insge­samt haben die @fire-Mitglieder mehrere Zehn­tausend Sand­säcke in den ersten Einsatz­ta­gen gefüllt.

Ab Samstag, 8. Juni wurden wir gemein­sam mit dem THW Ortsver­band Lüchow als „schnelle Eingreiftruppe“ für den gesamten Land­kreis für den Bere­ich „Schwere Bergung“ und „Wasserge­fahren“ aufgestellt. Durch die zahlre­ich vorhan­de­nen Zusatzqual­i­fika­tio­nen der Einsatzkräfte, wie z.B. Boots­führer, Rettungstaucher, Radlader­fahrer usw., konnten hier die THW-Kräfte sinnvoll ergänzt und unter­stützt werden.

Der erste Einsatzalarm führte uns quer durch den gesamten Land­kreis nach Neu-Darchau, wo ein Damm zu brechen drohte. Gemein­sam mit weit­eren THW-Kräften, der örtlichen Feuer­wehr sowie der Bundeswehr konnte in einer 12-stündi­gen Nachtschicht der Deich verstärkt und gehal­ten werden. Unsere Kräfte waren auf der reißen­den Elbe als Boots­führer zur Ober­strom­leitungssicherung, wegen Treibgut und eben­falls direkt am Deich einge­setzt. Nach der Rück­kehr aus Neu-Darchau freute sich daher jeder auf etwas Schlaf, da vor der vergan­genen Nacht schon 10 Stun­den Sand­säcke füllen lagen.

Der näch­ste Einsatz führte die @fire-Einsatzkräfte in das komplett evakuierte Hitza­cker. Dort wurden von Booten aus Stege des Yachthafens weggeschnit­ten. Diese Stege drohten die Spund­mauern einzu­drücken, was die komplette Über­flu­tung der Innen­stadt von Hitza­cker zur Folge gehabt hätte. Mittels eines 60-Tonnen-Krans konnten die Stege in einer mehrstündi­gen Aktion zunächst gesichert und anschließend entfernt werden. Zusät­zlich wurde auch wieder ein Boot auf der inzwis­chen knapp 1 Kilo­me­ter breiten Elbe einge­setzt und es wurde Treibgut mit einer Länge von über 10 Metern aufgenom­men. Dieses Treibgut stellt „Torpe­dos“ dar, welche bei einem Einschlag in Deich­wände oder Spund­mauern verheerende Auswirkun­gen bis hin zu einem Deich­bruch haben können.

Eine weit­ere Einsatzstelle befand sich bei Wussegel. Dort wurde der Deich auf einer Länge von über 2 Kilo­me­tern mit mehr als 1 Million Sand­säcken erhöht und verstärkt. Paral­lel dazu kam die @fire-Erkundungsdrohne zum Einsatz, welche mit mehreren Über­flü­gen der Tech­nis­chen Einsat­zleitung wertvolle Erken­nt­nisse über die Ausbre­itung des Wassers liefern konnte.

Der letzte Alarm erre­ichte uns einige Tage später - wieder Wussegel. Dort drohte nun der Deich abzu­rutschen bzw. im Extrem­fall sogar am Grund zu brechen. Daher mussten in kürzester Zeit etwa 750.000 Sand­säcke, die den Deich erhöht hatten, nach unten an den Fuß umge­setzt werden, um die Deich­sohle zu stabil­isieren. Nach knapp 6 Stun­den war auch dieser Einsatz gemeis­tert und der Deich konnte gehal­ten werden.

Am Samstag, 15. Juni war unsere Aufgabe erledigt und die letzten Einsatzkräfte konnten die verdi­ente Heim­reise antreten. Insge­samt waren bei dem Einsatz „Elbe­hochwasser“ über 35 @fire-Einsatzkräfte vor Ort, welche zusam­men ca. 4.000 Einsatzs­tun­den abgeleis­tet haben.