Die Firma Agrar­flug Heli­lift GmbH Co KG ist mit ca. 50 Hubs­ch­rau­bern eine der größ­ten Heli­kop­ter-Firmen Euro­pas. Neben Flügen für die Land- und Forstwirts­chaft, Event- und Arbeits­flü­gen, Film­pro­duk­ti­o­nen und vielem mehr, liegt ein großes Betä­ti­gungs­feld auch in huma­nitä­ren Einsät­zen und in der Wald­brand­bekämp­fung. Das vier­zigjäh­rige Bestehen der Firma Agrar­flug Heli­lift wurde an der Stammwerft in Ahlen mit dem HELI-DAY 2016 am Sonn­tag, den 05. Juni gefei­ert. Tausende Besu­cher konn­ten den ganzen Tag mit fünf Hubs­ch­rau­bern Rund­flüge erle­ben, Falls­chirms­prin­ger, Model­lhubs­ch­rau­ber und Oldti­mer bestau­nen. Für die klei­nen Besu­cher gab es viele Attrak­ti­o­nen, unter ande­rem eine Hüpf­burg in Hubschrauberform.

Neben der DRF-Luftret­tung, der Feuerwehr Ahlen war auch @fire mit einem großen Stand vertre­ten. 13 @fire Mitgli­e­der aus ganz Deuts­ch­land stell­ten den zahl­reich inte­res­si­er­ten Besu­chern die Arbeit unse­rer Hilf­sor­ga­ni­sa­tion vor, zeig­ten Werk­zeuge, Lösch­rucksäcke, ein Tank-Pumpen-Modul (Slide on Unit) und ein Multi­funk­ti­ons­trans­por­ter der Firma Rosen­bauer auf einem Merce­des Sprin­ter Fahr­ges­tell (OSIRAS).

Höhe­punkte des Tages waren zwei Waldbrandübungen!

Von erfah­re­nen @fire Wald­brand­bekämp­fern wurden Feuer entzün­det. @fire Heli­tack Crews wurden vom Hubs­ch­rau­ber aufge­nom­men und am Feuer abge­setzt. Dort legten sie Wunds­trei­fen an, um die Ausbrei­tung zu verhin­dern und über­nah­men die Nachlös­char­bei­ten, nach­dem der Hubs­ch­rau­ber mit einem Bambi-Bucket mit 1.500 Litern Inhalt mehrere Löschwas­ser-Abwürfe durch­geführt hat. Hier­bei kam auch ein ICONOS-Lösch­mo­dul zum Einsatz. Dieses wurde von einem Hubs­ch­rau­ber an der Einsatzs­telle abge­setzt und mit Hilfe des Löschwas­ser-Außen­last­behäl­ters vom Hubs­ch­rau­ber befüllt. Hier­bei zeigte der Pilot sein flie­ge­ris­ches Können. ICONOS hat damit ein System entwic­kelt, welches auf vers­chi­e­dene Weisen trans­por­ti­ert werden kann und in Gebi­e­ten mit schle­ch­ter Wasser­ver­sor­gung als Puffer­behäl­ter für Nachlös­char­bei­ten geeig­net ist.

Den fach­kun­di­gen Zuschau­ern wurde bei diesen Übun­gen deutlich, dass die @fire Vorgehensweise eine gute Alter­na­tive ist und der früh­zei­tige Einsatz von Hubs­ch­rau­bern nicht nur bei der Wald­brand­bekämp­fung im Gebirge, sondern auch im Flach­land, beis­pi­elsweise in weitläu­fi­gen Moor­ge­bi­e­ten, durchaus sinn­voll ist und viel schnel­ler und kräf­tes­cho­nen­der zu Löscher­fol­gen führen kann.

Die @fire Wald­brand­bekämp­fer sind spezi­a­li­si­ert auf die Bekämp­fung von Brän­den an schwer zugän­gli­chen Einsatzs­tel­len wie zum Beis­piel Berghän­gen und großen, unzugän­gli­chen Wald- und Moor­ge­bi­e­ten. Um diese Gebi­ete schnell zu errei­chen, können die Einhei­ten per Hubs­ch­rau­ber dorthin geflo­gen werden. Die Hubs­ch­rau­ber sind auch in die direkte Brand­bekämp­fung mit Löschwas­ser-Außen­last­behäl­tern einge­bun­den. Diese Behäl­ter gibt es in fester und falt­ba­rer Ausfüh­rung und haben Fassungs­vermö­gen von 270 bis 5.000 Litern. Bei den Löschwas­se­rabwür­fen stehen Pilo­ten und Boden­trup­pen in engem Kontakt. Die per Hubs­ch­rau­ber abge­setz­ten @fire Wald­brand­bekämp­fer umsch­li­eßen das Feuer mit einem Wunds­trei­fen und über­neh­men dann die Nachlös­char­bei­ten durch Frei­le­gen von Glut­nes­tern mit Handwerk­zeu­gen und Ablös­chen mit Lösch­rucksäc­ken, trag­ba­ren Pumpen und D-Schläu­chen. Hier­bei kommen auch Löschwas­ser­behäl­ter zum Einsatz die von den Hubs­ch­rau­bern abge­setzt und befüllt werden. All diese Tätig­kei­ten erfor­dern von Pilo­ten und Brand­bekämp­fern viel Ausbil­dung, Übung und Erfahrung.











Wir freuen uns, dass wir uns auf dem HELI-DAY präsen­ti­e­ren durf­ten und bedan­ken uns insbe­son­dere bei Robert Rücker von Agrar­flug für die Betreu­ung. Die Verbin­dun­gen zwis­chen Agrar­flug Heli­lift und @fire wurden an diesem Tag weiter gefestigt.




Heli­tack – Was ist das?

Das Wort Heli­tack setzt sich aus den englis­chen Begrif­fen „Heli­kop­ter“ und „Attack“. Also dem (Lösch-) Angriff mit Hubschrauber(n).
Bei der Brand­bekämp­fung von Vege­ta­ti­ons­brän­den (Wald-, Moor- und sons­ti­gen Flächen­brän­den) werden Hubs­ch­rau­ber zum Trans­port von Feuerweh­rei­nhei­ten (Boden­manns­chaf­ten) an schwer zugän­gli­che Stel­len genutzt und zum direk­ten Löschen mit Außen­last­behäl­ter eige­setzt. Insbe­son­dere bei sich schnell ausbrei­ten­den Brän­den können durch Heli­tack-Crews wirk­same Maßnah­men ergrif­fen werden. Außer­dem dienen die Hubs­ch­rau­ber zur Erkun­dung und Kontrolle. 

Heli­tack-Crews besit­zen eine spezi­elle Ausbil­dung und müssen fit sein. Sie werden in der Nähe der Brände vom Hubs­ch­rau­ber abge­setzt und legen um das Feuer einen soge­nann­ten Wunds­trei­fen um die Ausbrei­tung zu verhin­dern. Als Wunds­trei­fen bezei­ch­net man eine mit Handwerk­zeu­gen herges­tellte Linie, in der sämtli­che Vege­ta­tion entfernt wurde. Diese Tätig­keit ist körper­lich sehr anspruchsvoll.

Durch den Kontakt der abge­setz­ten Boden­kräfte mit den Pilo­ten können die Löschwas­se­rabwürfe sehr gezi­elt und damit effek­tiv vorge­nom­men werden. Die Crews über­neh­men dann die Nachlös­char­bei­ten mit den Handwerk­zeu­gen und Löschrucksäcken. 

Diese Art der Brand­bekämp­fung wurde erst­mals vor über fünf­zig Jahren in Amerika prak­ti­zi­ert. Auch in Europa setzt man seit Jahr­zehn­ten Hubs­ch­rau­ber zur (Wald-) Brand­bekämp­fung ein, beis­pi­elsweise in Spanien, Portu­gal und im Alpenraum.