Nach zwei inten­si­ven Wochen ist die deut­sche Wald­brand­ein­heit GFFF-V DE1 plan­mä­ßig nach Deutsch­land zurück­ge­kehrt. Einge­setzt wurde die Einheit, bestehend aus Feuer­wehr­kräf­ten der Städte Bonn, Düssel­dorf, Lever­ku­sen, Königs­win­ter und Ratin­gen sowie Unter­stüt­zungs­kräf­ten aus Nieder­sach­sen, auf Anfor­de­rung der spani­schen Behör­den über den EU-Kata­stro­phen­schutz­me­cha­nis­mus (UCPM). Ergänzt wurde das Modul durch Fach­be­ra­ter von @fire – Inter­na­tio­na­ler Kata­stro­phen­schutz Deutsch­land sowie Logis­tik­un­ter­stüt­zung der Johan­ni­ter-Unfall-Hilfe Bonn.

Der Konvoi aus 67 Kräf­ten mit 21 Fahr­zeu­gen und drei Anhän­gern star­tete am 17. August in Bonn und erreichte nach mehr­tä­gi­ger Fahrt das erste Einsatz­ge­biet in der Extre­ma­dura. Dort errich­tete die Einheit ihre Basis in Alde­a­nueva del Camino und nahm am 20. August die ersten Lösch­maß­nah­men auf. In mühsa­mer Hand­ar­beit wurden Glut­nes­ter aufge­spürt, verkohlte Bäume gefällt und Brand­aus­brei­tung verhin­dert. Nach­dem die Lage in der Extre­ma­dura stabi­li­siert war, verlegte das Modul rund 300 Kilo­me­ter weiter nach Puebla de Sanab­ria in der Provinz Zamora (Kasti­lien und León). 

Beson­ders in den Berei­chen La Baña und San Ciprián war der Einsatz fordernd: stei­les, unweg­sa­mes Gelände, wech­selnde Winde, Flam­men­län­gen von über zehn Metern und mehrere paral­lele Brand­fron­ten verlang­ten von den Einsatz­kräf­ten höchste Konzen­tra­tion und körper­li­chen Einsatz. Gemein­sam mit spani­schen Spezi­al­ein­hei­ten (UME und BRIF) sowie unter­stützt durch Lösch­flug­zeuge und -hubschrau­ber gelang es, die Feuer­front zu stabi­li­sie­ren und die bedroh­ten Ortschaf­ten zu sichern.

Fach­wis­sen und Erfah­rung ergänz­ten die Schlag­kraft des Moduls

Beglei­tet wurde das Modul von zwei Fach­be­ra­tern von @fire. Ihre Aufgabe war es, die Einsatz­kräfte mit zusätz­li­chem Fach­wis­sen, Analy­sen und Hinter­grund­ar­beit zu unter­stüt­zen und die deut­sche Einheit best­mög­lich in die spani­schen Einsatz­struk­tu­ren einzu­bin­den. Dazu gehör­ten unter ande­rem die Erstel­lung von Karten­pro­duk­ten und Wetter­ana­ly­sen für die Einsatz­pla­nung, die Entwick­lung von Sicher­heits­kon­zep­ten inklu­sive Flucht­rou­ten und Points of Inte­rest, die Bera­tung der Führungs­kräfte in Fragen der Taktik, Gefah­ren­ein­schät­zung und Risi­ko­mi­ni­mie­rung, die Beglei­tung im Feld zur Feld­si­cher­heit und bei Nach­lösch­ar­bei­ten sowie die Durch­füh­rung von Schu­lun­gen für die einge­setz­ten Teams. 

Im Hinter­grund stand der Heimat­stab von @fire konti­nu­ier­lich mit den Fach­be­ra­tern in Kontakt. Dort wurden Satel­li­ten­da­ten, Wetter­mo­delle und Geoin­for­ma­tio­nen aufbe­rei­tet, die in die Arbeit vor Ort einflos­sen. Damit bildete die Bera­tung durch @fire ein wich­ti­ges Binde­glied zwischen Einsatz­rea­li­tät im Feld und analy­ti­scher Unter­stüt­zung aus Deutschland.

Ausbil­dung als Schlüs­sel zum Erfolg

Der Erfolg solcher Einsätze beginnt lange vor der Alar­mie­rung. Unter Feder­füh­rung der Bundes­aka­de­mie für Bevöl­ke­rungs­schutz und Zivile Vertei­di­gung (BABZ) wurde ein spezi­el­les Ausbil­dungs­pro­gramm für die deut­schen GFFF-V-Einhei­ten entwi­ckelt. Dozen­ten der Feuer­weh­ren, des Wald­brand­teams und von @fire brin­gen hier ihre Exper­tise in die Entwick­lung und Durch­füh­rung der Semi­nare ein.

Rück­kehr in drei Etappen

Die Rück­ver­le­gung erfolgte vom 27. bis 29. August in drei Etap­pen mit Zwischen­stopps in Spanien und Frank­reich. Beglei­tet von Poli­zei­es­kor­ten und unter­stützt durch die Behör­den in den Tran­sit­län­dern erreichte die Einheit am Frei­tag­abend wieder Deutschland.

Die Bilanz fällt posi­tiv aus: Mehrere Ortschaf­ten in Nord­west-Spanien konn­ten erfolg­reich geschützt werden. Die Zusam­men­ar­beit zwischen deut­schen, spani­schen und euro­päi­schen Kräf­ten hat sich dabei erneut bewährt. Zudem flie­ßen die gesam­mel­ten Erfah­run­gen der Einsatz­kräfte und Fach­be­ra­ter nun unmit­tel­bar in die Ausbil­dung und die Weiter­ent­wick­lung von Einsatz­kon­zep­ten in Deutsch­land ein. 

Mit der Rück­kehr endet ein Einsatz, der erneut gezeigt hat, wie wich­tig die euro­päi­sche Zusam­men­ar­beit im Kata­stro­phen­schutz ist – und wie sehr Fach­wis­sen und Ehren­amt Hand in Hand dazu beitra­gen, Menschen in Notla­gen wirk­sam zu schützen.