Liebe Mitglie­der, Freunde und Unterstützer,

2019 war das zweite Jahr in Folge, in dem eine Trocken­pe­ri­ode die Feuer­weh­ren im In- und Ausland mit beson­ders vielen und beson­de­res hefti­gen Vege­ta­ti­ons­brän­den konfron­tierte. Wie schon im Vorjahr konn­ten
wir fest­stel­len, dass unsere fast 20-jährige Exper­tise, insbe­son­dere bei der Ausbil­dung in der Vege­ta­ti­ons­brand­be­kämp­fung, gefragt war. Es freut uns sehr, dass wir hier unter­stüt­zen können, aber ich sage auch deut­lich, dass die flächen­de­ckende Ausbil­dung für öffent­li­che Feuer­weh­ren eigent­lich nicht unsere Aufgabe sein kann und darf. Gerade wenn die Nach­frage unse­rer Kapa­zi­tä­ten für Ausbil­dun­gen von Feuer­weh­ren zeit­lich und perso­nell über­steigt. Hier sind staat­li­che Stel­len gefragt. Erfreu­li­cher­weise zeich­nen sich hier auch deut­li­che Verbes­se­run­gen in dieser Rich­tung ab.

Sorge berei­tet aus unse­rer Sicht auch der Mangel an takti­schen Grund­la­gen in der Wald­brand­be­kämp­fung. Die Tech­nik ist vorhan­den und auch die Ausbil­dun­gen in diesem Bereich nehmen zu – eine grund­sätz­li­che Defi­ni­tion, Erpro­bung und Fest­le­gung einsatz­tak­ti­scher Grund­la­gen müsste dem aber voran­ge­hen. Um diesen Nach­hol­be­darf zu decken, haben wir im Okto­ber einen Work­shop mit zahl­rei­chen Exper­ten aus dem In- und Ausland durch­ge­führt. Das erschre­ckende Resü­mee daraus war: Wir wissen oft gar nicht, was wir nicht wissen!

Hier sehe ich es als beson­dere Aufgabe von @fire, dieses fehlende Wissen aufzu­de­cken, in Hinblick auf das takti­sche Umfeld in Deutsch­land zu bewer­ten und dann die neuen Erkenn­tisse weiter zu vermit­teln. Zur Teil­habe an diesem Prozess landen wir alle ein, die offen und sach­ori­en­tiert an einer Verbes­se­rung der Leis­tungs­fä­hig­keit der Feuer­weh­ren und damit auch an der Sicher­heit der Einsatz­kräfte, inter­es­siert sind.

Auch der zweite Bereich von @fire, der Rettungs­ein­satz nach Erdbe­ben und Natur­ka­ta­stro­phen, war im Jahr 2019 sehr aktiv. Als Vorbe­rei­tung auf die IEC-Zerti­fi­zie­rung der Verein­ten Natio­nen führ­ten wir auf einem
Übungs­ge­lände in der Nähe von Paris erfolg­reich eine 24-stün­dige Voll­übung durch. Es zeig­ten sich hier deut­li­che Syner­gie­ef­fekte in Sachen Auslands­er­fah­rung, Führung, Logis­tik und Kommu­ni­ka­tion, die unsere Arbeit unter dem Motto „Feuer­wehr­leute helfen welt­weit“ deut­lich effek­ti­ver macht, auch wenn Taktik und Tech­nik bei unse­ren Berei­chen „Wald­brand“ und „Erdbe­ben“ grund­ver­schie­den sind.

Jan Südmer­sen
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