Am frühen Sams­tag­mor­gen erreichte @fire eine Anfor­de­rung durch die Feuer­wehr Bonn: Für den Auslands­ein­satz des Wald­brand­be­kämp­fungs­mo­duls GFFF-V NRW soll­ten kurz­fris­tig zwei Fach­be­ra­ter gestellt werden. Hinter­grund ist ein erneu­tes Hilfe­er­su­chen der spani­schen Behör­den über den EU-Kata­stro­phen­schutz­me­cha­nis­mus (UCPM). Spanien hatte die Euro­päi­sche Union ange­sichts der massi­ven Wald­brände um Unter­stüt­zung gebe­ten und konkret fünf GFFF-V-Module angefordert.

Nach Akti­vie­rung des Stabes und einer schnel­len Perso­nal­ab­frage konnte @fire zwei erfah­rene Einsatz­kräfte benen­nen, die das NRW-Modul als Fach­be­ra­ter beglei­ten. Sie brin­gen inter­na­tio­nale Erfah­rung in der Vege­ta­ti­ons­brand­be­kämp­fung ein und unter­stüt­zen die Einsatz­kräfte fach­lich sowie bera­tend in der Führungs­struk­tur des Moduls.

Gegen 13:20 Uhr brach der Konvoi des GFFF-V NRW vom Sammel­punkt in Bonn auf. Der Trans­port erfolgt auf dem Land­weg nach Spanien, unter­wegs wird sich zudem das Teil­mo­dul Nieder­sach­sen anschlie­ßen. Diese enge Verzah­nung der euro­päi­schen Kräfte ist ein Kern des Kata­stro­phen­schutz­me­cha­nis­mus, der schnelle und koor­di­nierte Hilfe über Gren­zen hinweg ermöglicht.

Die Lage in Südeu­ropa ist seit Wochen ange­spannt: Allein in Spanien sind seit Jahres­be­ginn bereits rund 157.000 Hektar Wald- und Busch­land verbrannt. Auch Portu­gal, das eben­falls über den UCPM inter­na­tio­nale Unter­stüt­zung anfor­derte, ist stark betrof­fen – dort wurden bereits etwa 139.000 Hektar zerstört, davon mehr als 64.000 Hektar allein in den vergan­ge­nen Tagen.

Mit der Entsen­dung der beiden Fach­be­ra­ter leis­tet @fire erneut einen wich­ti­gen Beitrag, damit die deut­schen GFFF-V-Module im Auslands­ein­satz fach­lich best­mög­lich einge­bun­den sind und ihre volle Wirkung entfal­ten können.

Bild: Feuer­wehr Bonn

Was ist ein GFFF-V-Modul?

Ein GFFF-V-Modul (Ground Forest Fire Fight­ing using Vehic­les) ist eine inter­na­tio­nal stan­dar­di­sierte Einheit zur Vege­ta­ti­ons­brand­be­kämp­fung am Boden.

  • Zusam­men­ge­setzt wird es aus Feuer­wehr­fahr­zeu­gen, Lösch­tech­nik und spezi­ell geschul­tem Personal.
  • Die Module sind auf selbst­stän­dige Einsätze im Ausland vorbe­rei­tet und können bis zu mehrere Wochen autark arbeiten.
  • Deutsch­land hält derzeit mehrere dieser Module vor, die durch unter­schied­li­che Bundes­län­der orga­ni­siert werden.
  • Akti­viert und entsandt werden die Module über den EU-Kata­stro­phen­schutz­me­cha­nis­mus (UCPM), wenn ein Mitglieds­staat im Kata­stro­phen­fall Unter­stüt­zung anfordert.

GFFF-V-Module sind ein wich­ti­ger Bestand­teil der euro­päi­schen Soli­da­ri­tät im Kata­stro­phen­schutz. Sie ermög­li­chen schnelle, struk­tu­rierte und fach­lich hoch­qua­li­fi­zierte Hilfe bei schwe­ren Wald- und Vegetationsbränden.