Mit weiteren Gerätschaften traf am Dienstag das dritte Team der Hilfsorganisation @fire in Bosnien ein. In Prud im Norden von Bosnien und Herzegowina konnte eine Trinkwasseraufbereitungsanlage in Betrieb genommen, mehrere Keller ausgepumpt und gesäubert sowie die Stromversorgung einer Tankstelle repariert werden. Das zweite @fire-Team ist am Donnerstag wieder in Deutschland angekommen.
Erneuter Personaltausch im Hochwassergebiet in Bosnien: Nachdem unser zweites Team am Wochenende und Anfang dieser Woche bereits wertvolle Hilfe in den Regionen Odzak und Samac leisten konnte, übernimmt nun das dritte @fire-Team im Norden von Bosnien und Herzegowina. Auf Anforderung von @fire konnte eine französische Trinkwasseraufbereitungsanlage am Mittwoch in Prud aufgestellt werden. Sie versorgt die Bevölkerung nun mit 2000 Liter Trinkwasser pro Minute.
Das dritte Team verlegte die Unterkunft von Odzak in die Ortschaft Novo Selo, nordöstlich von Odzak. Dort wurde durch Anwohner ein Haus als Unterkunft zur Verfügung gestellt. Das siebenköpfige Team war am Mittwoch in der Ortschaft Prud an der Sava tätig. Aus acht Häusern konnte mit Schmutzwasserpumpen das Wasser herausgepumpt werden. Zudem konnte an der lokalen Tankstelle die elektrische Installation repariert und umgebaut werden, so dass der Weiterbetrieb der Tankstelle mit Generatoren möglich ist.
„Problematisch sind mögliche Schimmelbildung in den Kellern“, erzählt Teamleiter Mario Horvarth. Nachdem mit den Schmutzwasserpumpen die Keller entleert wurden, wird mit dem Hochdruckreiniger und dem Wassersauger eine Grundreinigung durch das @fire-Team durchgeführt. Jedoch benötigt die Bevölkerung weiterhin Flächendesinfektionsmittel zur Schimmelbekämpfung in der Gebäuden, Hochdruckreiniger und Wassersauger für die Grundreinigungen sowie Bautrockner zur Entfeuchtung der Gebäude.
Ein Großteil der Bevölkerung der Region Odzak ist im Haupt- und Nebenerwerb in der Landwirtschaft tätig. Durch die Überflutungen wurden die Bestände auf den Feldern entweder direkt vernichtet oder sind von Schimmel bedroht. Im zentralen Getreidelager wurde das Saatgut ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen und ist nicht mehr verwendbar. Um die Existenzen der Bewohner zu sichern, wird daher dringend Saatgut zur Neuaussaat auf den Äckern benötigt.
Durch die internationale Hilfe und die lokale Selbsthilfe konnten einige wichtigen Probleme zumindest teilweise gelöst werden. Die Trinkwasserversorgung ist notdürftig wieder hergestellt. „Die ersten Wiederaufbaumaßnahmen zeigen Effekte. Einige Schäden werden die Bevölkerung aber noch länger beschäftigen“, so Teamleiter Mario Horvath. „So ist die Brücke zwischen Prud und Samac stark beschädigt worden und ist für Fahrzeuge nur stark eingeschränkt nutzbar.“
Das zweite @fire-Team, das seit Samstag in den Regionen Odzak und Samac im Einsatz war, kehrte am Donnerstag nach Deutschland zurück. Sie hatten bereits wertvolle Erkundungsarbeit geleistet und erste Hilfslieferungen koordiniert. So besuchten die Fluthelfer auch das örtliche Krankenhaus, die Notunterkunft und nahm Kontakt mit anderen deutschen Hilfsorganisationen, wie dem THW, dem ASB, der Arche Nova und Apothekern ohne Grenzen auf, die ebenfalls in der Region im Einsatz sind. Schwerpunkt der Arbeit lag darin, herauszufinden, welche Hilfe in den einzelnen Ortschaften benötigt werden und einen detaillierten Lagebericht an den @fire-Einsatzstab in Deutschland und die UN weiterzuleiten. Aber auch einige Keller konnten vom zweiten Team bereits ausgepumpt werden.
Zusammen mit den Partnerorganisationen, wie „Help - Hilfe zur Selbsthilfe e.V.“ oder „Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V.“ versucht @fire die benötigten Hilfsgüter aufzutreiben und in die betroffenen Gebiete zu bringen.